Tischlerei Thomas Schenke Orgelprojekt
Als besondere Aufgabe und Leistung, die in unserer Werkstatt erfüllt wurde, ist der Aufbau der großen 3-manualigen Orgel in der ehemaligen Klosterkirche St. Mauritius zu Frauenprießnitz anzusehen.
In einer Bauzeit von insgesamt 12 Jahren entstand unter Verwendung des historischen Pfeifenmaterials der Vorgänger - Orgel und ebenfalls wertvollem Pfeifenmaterial aus mehreren anderen abgetragenen oder veränderten historischen Orgeln, sowie die Disposition ergänzenden neuen Registern, eine rein mechanische Orgel mit barocken Gehäuseformen, doppelt geschweiften Profilen, geschnitztem Schleierwerk, 53 Registern, ca. 3400 Pfeifen in einer der größten Thüringer Dorfkirchen.
In Zusammenarbeit mit Restaurator Jürgen Seifert, Frauenprießnitz, welcher die Farbgebung des Gehäuses ausführte; Orgelbaumeister Georg Wünning, Großolbersdorf, der die Ausarbeitung des Projektes für das Innenleben der Orgel übernahm.
Pfeifenmacher Günter Lau, Laußnitz (inzwischen leider verstorben) fertigte einen sehr großen Teil der Metallpfeifen an und Intonateur Reinhard Schäbitz, Dresden, welcher in mit einer sehr ausgefeilten, exzellenten Intonation dem Instrument seine Seele und klangliche Vollendung gab; entstand in der Frauenprießnitzer Tischlerwerkstatt der weitaus größte Teil aller erforderlichen Arbeiten aus Holz im Wesentlichen in ehrenamtlicher Feierabend- und Wochenendarbeit.
Das Orgelgehäuse besteht aus 4 Teilgehäusen. 1 Teil für Hauptwerk und Schwellwerk, 1 Teil für das Rückpositiv in der Emporenbrüstung, sowie 2 flankierende Pedaltürme räumlich getrennt vom Hauptwerk und durch 2 gotische Fenster im Westgiebel optisch verbunden.
Die Orgel hat somit eine Gesamtbreite von 10 Metern, 5,75 m Höhe und 3,20 m Tiefe. Sogar die Empore selbst ist Bestandteil der Orgel.
Die 30 cm hohen oberen Profilgesimse sind aus Linde gefertigt und in ihrer Formgebung geschnitzt. Seit Weihe des Rückpositives 2002 ist die Orgel Mittelpunkt der jährlich im Sommerhalbjahr stattfindenden Konzerte.
Am 19. Oktober 2008 konnte die Einweihung der gesamten Orgelanlage in einem Festgottesdienst und anschließenden Konzerten in einer Festwoche gefeiert werden.
Namhafte Organisten aus nah und fern sind, seit den ersten sichtbaren und hörbaren Ergebnissen dieser Arbeit, mit Freude am Musizieren für ein in wachsendem Maße begeistertes Publikum, welches die außerordentliche Fülle und Vielfalt dieses Orgelklanges zu schätzen weiß.
Durch die reichhaltige Ausstattung der Orgel ist das Spiel von Orgelliteratur aus allen Epochen in zahllosen Varianten möglich.